Persönliche Erfahrungen

Wie kamen Sie als politischer Journalist zu den Grenzwissenschaften?

RH: Der plötzliche Tod meines Vaters war für mich der Anlaß, mich näher mit dem Geheimnis unserer Existenz zu beschäftigen. Dabei stieß ich auf die Forschungen von Professor Raymond Moody und die wichtigen Arbeiten von Professor Elisabeth Kübler-Ross. Es gibt Aussagen von Naturwissenschaftlern über das Phänomen „Tod“ u. a. das Werk von Frank J. Tipler „Die Physik der Unsterblichkeit“.

Gibt es demnach ein Leben nach dem Tod?

RH: Schon 1978 veröffentlichte das deutsche Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL eine Titelgeschichte dazu. Ich habe mir damals das ganze verfügbare Material über Nahtodforschungen durchgesehen. Es ist ein Hinweis auf eine nachtodliche Existenz, aber kein Beweis. Jeder Mensch muß daraus seine eigenen, einsame Schlüsse ziehen.

Was hat ein heutiger Mensch davon, wenn er sich damit beschäftigt?

RH: Seit die Menschen denken, formulieren sie – oft auch unbewußt – die drei Grundfragen unserer Existenz: Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich? Daß es darauf keine schlüssigen Antworten gibt, macht viele so verzweifelt. Wer aber schon mal diese Fragen formuliert, ist auf dem richtigen Weg. Die Suche nach dem Sinn unserer Existenz ist keine Flucht ins Irrationale, sondern ein lebenswichtiges Unterfangen.

Sie haben in der Tschechischen Republik viele Ihrer Bücher veröffentlicht, auch den Roman „Niemand stirbt für immer“. Verfolgen Sie damit eine Absicht?

RH: Ich bin auf der Suche, doch ich habe keine Mission. Als Journalist berichte ich, aber ich belehre nicht. Es wäre trotzdem gut, wenn die Menschen mehr über sich wüßten, damit sie ihre Angst vor dem Tod verlieren. Wer keine Angst mehr davor hat, hat auch keine anderen Ängste mehr.

Was ist an der heutigen Zeit so spannend?

RH: Wir leben in einer globalen Informationsgesellschaft. Schon in meinem Buch „Phantastische Zukunft – Wie wir morgen besser leben werden“ beschreibe ich die vom amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore formulierten Gedanken von der spirituellen Ökologie. Bei aller Liebe für das Denken am Rande des Undenkbaren: Wir leben nicht in einer wie auch immer gearteten Zukunft, sondern stets in der Gegenwart. Nur wir allein tragen die Verantwortung für uns und unsere Welt.

Was fasziniert Sie gerade an den Grenzwissenschaften?

RH: Mir gefällt das Modell des Biologen Rupert Sheldrake von den „Bewußtseinsfeldern“, zu denen wir in ständiger Resonanz stehen. Danach haben alle unsere Erfahrungen mit uns selbst zu tun. Unser Bewußtsein befindet sich in ständiger Interaktion mit Bewußtseinsebenen, die wir verstehen und zu denen wir uns hingezogen fühlen.

Was fasziniert Sie am Undenkbaren?

RH: Daß man darüber nachdenken kann. Die moderne Bewußtseinsforschung lehrt, daß alles von uns selbst ausgeht. Neben dem Rätsel über die Entstehung des Universums markiert die Suche nach Bewußtsein die äußerste Grenzen im Streben des Menschen nach Erkenntnis. Die Frage lautet: Wie kann in einem physikalisch konstruierten Kosmos so etwas wie Bewußtsein überhaupt existieren? Nehmen wir ein simples Gedankenspiel: Ich bin. Ich weiß, daß ich bin. Ich weiß, daß ich weiß, daß ich bin. Ist das nicht großartig?

Interviews

Frankfurter Rundschau

Interview mit

Thomas Gottschalk aus der Frankfurter Rundschau

"Ich saß im falschen Film"

In seiner Autobiografie „Herbstblond“ schwelgt Thomas Gottschalk in Kindheitserinnerungen und erzählt von dem Moment, in dem der TV-Titan sich plötzlich nutzlos fühlte

Wir sitzen im Berliner Restaurant „Borchardt“ und reden über alte Zeiten, über unseren gemeinsamen Freund Frank Elstner, der ihn einst vom Bayerischen Rundfunk abgeworben hat um ihm bei Radio Luxemburg die „Hitparade“ anzudienen. Doch so richtig heiter wird es an diesem Abend nicht. Thomas Gottschalk hat gerade die letzte Folge seiner ARD-Vorabendshow „Gottschalk“ moderiert, ein Format, das er selbst kreierte und mit dem er gnadenlos gescheitert ist. Eine neue Erfahrung für den erfolgsgewöhnten Show-Titanen…

Zum 80. Geburtstag von Udo Jürgens spricht Rainer Holbe mit dem Sänger und Komponisten über gemeinsame Zeiten, die Weisheit des Alters und die Schlagkraft, die Lieder haben können.

Im März 1966 ging Udo Jürgens beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ mit seinem Lied „Merci Chérie“ an den Start.  Seitdem hat er mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft, Moderator Rainer Holbe hat ihn während seiner Karriere begleitet, allein 13 Mal war Udo Jürgens in Holbes ZDF-„Starparade“ zu Gast. Für das FR-Interview trafen nun beide wieder zusammen.

Interview mit

Udo Jürgens aus der Frankfurter Rundschau

"Ich war nicht so wichtig, wie ich mir einst vorkam"

Weitere Erfahrungen...

Videointerview, Artikel und Radiobeiträge

Gedächtnis der Nation

In dem von ZDF und „Stern“ betreuten Zeitzeugen-Archiv spricht Rainer Holbe über seine Kindheit im Krieg, die ersten Jahre in Frankfurt und seinen Job als Journalist bei der Zeitung, in Radio und Fernsehen.

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk

Goethes "Faust" für einen achtjährigen Buben - von Rainer Holbe

Mit acht Jahren kam ich in das vom Krieg zerstörte Frankfurt. Meine Eltern hatten die Flucht aus der russischen Zone über die damals schon geschlossene Grenze gewagt, weil das eine Gegend war, die von den Amerikanern besetzt war. Und wo die Amerikaner waren, gab es CARE-Pakete mit Schokolade für die Kinder und Zigaretten für die Väter. Was für die Mütter drin war, weiß ich nicht. Ich habe nie ein solches Paket von den spendierfreudigen Freunden aus den USA bekommen.
Die meisten Häuser in der Stadt waren zerstört, eine Wohnung schwer zu finden. Also wurden wir im Schifferbunker einquartiert, einem mächtigen Betonklotz ohne Fenster und mit winzigen Zellen, in denen eiserne Stockbetten standen. Auf dem Güterbahnhof besorgten wir uns Kartoffelsäcke, die wir mit Stroh ausstopften und auf die meine Eltern und ich unsere müden Häupter niederlegten. Wenn ich meinen Enkeln von dieser Zeit erzähle, sind sie entsetzt. Dass Großvater jemals so armselig existiert hat, bedauern sie zutiefst.
Es war ein nebliger Novembertag, als wir uns in dem kleinen Dorf in der Altmark auf dem Weg in den Westen machten. Es war ein gefährliches Unterfangen. Volkspolizisten kontrollierten die Straßen, russische Militärpatrouillen tauchten unvermittelt auf. Flucht aus dem Osten Deutschlands wurde mit Gefängnis bestraft. Irgendwie muss ein Schutzengel uns den Weg durch Stacheldraht, vorbei an Militärposten und über gefährliches Moor gebahnt haben.

Rainer Holbe Hans-Joachim Kulenkampff

"Erlebte Geschichten" - WDR 5

Rainer Holbe - Moderator und Buchautor - in „Erlebte Geschichten"

"Starparade"... mit dieser Musikshow des ZDF, zum ersten Mal Mitte März 1968 ausgestrahlt, verbinden sich Namen wie Wencke Myhre, Vico Torriani, Gitte, Roy Black, Mireille Mathieu und viele, viele andere. Ein Name aber blieb in den 12 Jahren immer derselbe: Rainer Holbe. Er war der Moderator der Starparade. Holbe, 1940 im heutigen Tschechien geboren, war Journalist. Und das wollte er eigentlich auch bleiben. Aber als ein lustiger Zufall ihn auf die Bühne katapultierte, stellte sich sofort heraus, dass das Publikum ihn mochte, und so wurde er zu einem der beliebtesten Unterhaltungsmoderatoren des Fernsehens.